Samstag, September 23, 2006

destíno finál oder: "es ist vollbracht"

Ort... CARTAGENA DE INDIAS, Bolívar, Kolumbien
Wetter... 26-33 °C, meist sonnig

Es ist vollbracht (nur heimkehren muss ich noch)! Ich bin in Cartagena/Kolumbien, meiner finalen Destination, angelangt. Hierher kam ich gestern mit der Fluglinie Aires. Der Einreisestempel Kolumbiens ist etwas enttaeuschend: Der Reisepass wird in einen Computer geschoben und dann digital bedruckt. Nicht einmal Sonderzeichen haben sie drauf. Diesen Gedanken, "mit der Zeit gehen zu wollen" und den zweifellos viel schoeneren manuellen Stempel durch einen elektronischen zu ersetzen, weil dieser nun eben "modern sein soll", gibt es mittlerweile nicht nur in Kolumbien, sondern auch in Ekuador.
Nun zu den etwas wichtigeren Dingen: Cartagena wird oft als die "schoenste Stadt Suedamerikas" bezeichnet. Dies ist auch sehr gut moeglich (nichtsdestotrotz ist Schoenheit doch immer subjektiv): Der alte, koloniale Stadtkern ueberzeugt ganz klar, man kann dort den ganzen Tag verbringen, ohne dass einem das Gesehene zu viel wird. Man laesst sich eine Kokosnuss aufschlagen und trinkt dann das Kokoswasser daraus, geht fuenf Meter weiter und schon werden einem arepas con queso (gefuellte Maisfladen mit Kaese) angeboten. Des Weiteren ist das komplett ummauerte, bunte Stadtzentrum (natuerlich) auch Weltkulturerbe.
Die Einwohner Cartagenas sind zum Groszteil dunkelhaeutig - sprich afrikanischer Abstammung. Das karibische Flair ist zu spueren; besser waere es jedoch, das Leben etwas entspannter und weniger aggressiv anzugehen.
Der kolumbianische Literaturnobelpreistraeger Gabriel García Márquez hat der Stadt im Roman "El amor en los tiempos del cólera" (dt.: "Die Liebe in den Zeiten der Cholera") ein Denkmal gesetzt. Zufaelligerweise wird das Werk gerade jetzt in Cartagena verfilmt, woraufhin man waehrend des Durch-die-Stadt-Schlenderns immer wieder hingewiesen wird.
Morgen ist mein letzter Tag. Schade, dass es bald heim geht. Ehrlich gesagt bin ich aber auch etwas froh.
Euer Gabriel


Hier nochmals die Daten zum Rueckflug:

24./25.09.2006:
CTG Cartagena de Indias-BOG Bogotá 13:55-15:15 (Avianca, AV9545)
BOG Bogotá-CDG Paris 17:25-11:10+ (Air France, AF423)
CDG Paris-VIE Wien 12:45-14:45 (Air France, AF1738)

Sonntag, September 17, 2006

Die Muender des Stieres

Ort... BOCAS DEL TORO, Isla Colón
Wetter... 22-30 ºC, unterschiedl. bewoelkt

Ich halte mich seit gestern auf der malerischen Insel Colón - genauer gesagt im Ort mit dem vielversprechenden Namen Bocas del Toro - auf.
Entspannen ist angesagt, heute waren wir am Strand alleine, keine anderen Individuen fanden dort hin - und das obwohl hier gerade die "Feria del Mar" stattfindet.
Das coole Hostel "Mondo Taitu" ist sehr empfehlenswert; fuer koerperliches Wohlbefinden sorgt hier etwa das "Om-Café", wo man indische Schmankerln bekommt. Bei zwei, drei, vier oder sogar fuenf Panama- und Balboa-Bieren laesst man hier den Tag langsam und gemuetlich ausklingen.
Ich bleibe hier noch bis uebermorgen, wenn es dann am Nachmittag heiszt: "Fuszmarsch zum Flughafen* und mit Aeroperlas nach Panama-Stadt!"
Euer Cristóbal (Verwechslungsgefahr --> nicht Colón!)

*hoffentlich kein Flugacker

Freitag, September 15, 2006

Suerte vs. Malasuerte (Man kann doch nicht immer nur Unglueck haben.)

Ort... DAVID, Panama
Wetter... 22-31 ºC, bewoelkt-etwas Regen

inzwischen besuchter Ort... CIUDAD DE PANAMÁ

Nachdem mit der Kreditkarte wieder alles geklappt hatte, folgte nahezu "Streich" drei: Ich befinde mich gemeinsam mit einem australischen und einem kanadischen Kollegen im comedor (=Gasthaus) neben der Panaline-Busstation in San José, von wo aus wir in wenigen Minuten direkt nach Panama-Stadt fahren sollten. Ich stehe auf und zahle an der Theke. Ploetzlich schreit die Kellnerin auf und macht mich darauf aufmerksam, dass mein Rucksack gerade eben mitgenommen wurde. Und tatsaechlich: Ein etwa 50-jaehriger, fetter, kleiner Mann hoppelt raus zur Strasze, meinen Rucksack auf einem Arm. Ich sprinte ihm natuerlich sofort nach und hole ihn nach schaetzungsweise zehn Metern ein, als er sich ploetzlich umdreht und mir den Rucksack mit den Worten "Hey, what's up man" in die Arme wirft. Er bekam Angst, aus welchem Grund auch immer. Die Aktion war bestens organisiert - ein Komplize des lahmen Diebes stellte meinen Kollegen andauernd Fragen, sodass der Andere problemlos zugreifen konnte. Waere er weitergelaufen ohne mir meine Sachen wieder zu geben, haette ich ihn niedergeschlagen, da er unbewaffnet war.
Trotzdem auszer Atem und schwer erleichtert konnte ich mich dann mit Pass & co. in den Bus setzen und die 16-stuendige Reise nach Panama beginnen. Der Grenzuebergang Paso Canoas ist sehr skurril und unserioes: Als wir mitten in der Nacht ankommen, scheint hier die Post abzugehen: Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, da sich scheinbar ca. 10 Diskotheken und so genannte Entertainment-Bars direkt an der Grenze befinden. Auch eine Diskussion mit den Zoellnern, welche keine Uniformen tragen, kann man vergessen.
Panama koennte auf den ersten Blick auch Teil der USA sein. Viele Wolkenkratzer ragen in die Hoehe, glanzvolle Geschaeftszentren springen einem ins Auge. So sieht es der oberflaechliche Betrachter. Ich konnte hier auch "meine" Kamera - Canon PowerShot A700 - finden und habe auch gleich zugeschlagen (etwa gleicher Preis wie bei uns, wenn nicht sogar gering billiger).
Bevor es aber ins endgueltige Finale meiner Tour geht, brauche ich noch etwas Erholung. Ich fuhr wieder zurueck Richtung Norden und befinde mich nun im 8 Bus-h von Panama-Stadt entfernten David, Ausgangspunkt sowohl zum Pazifik als auch zum Atlantik (Bocas del Toro). Die naechsten Tage werde ich also mit Baden, Relaxen und Genieszen verbringen; am 18. fliege ich wieder zurueck in die Hauptstadt des suedlichsten Staates Zentralamerikas, von wo aus es dann nach Cartagena/Kolumbien geht - meine finale Destination.
Ach wie schoen ist Panama ;)

Dienstag, September 12, 2006

x2

Ort... SAN JOSÉ, Costa Rica
Wetter... kuehler in der Nacht

inzwischen besuchter Ort... MANAGUA, Nikaragua

Ich fuehlte mich von Anfang an unwohl in Nikaragua. Die (meisten) Leute erschienen mir als total unsympathisch, das Zimmer im Hospedaje war eine Frechheit und das Essen furchtbar. Jeder scheint hier Angst zu haben, die Atmosphaere, die in der Luft liegt, ist nur schwer auszuhalten.
Begleitet von einer jungen Misquita-Frau spaziere ich so dahin, als pleotzlich, aus heiterem Himmel, Folgendes passiert: Ein groszer, dicker, hellerer Typ mit Glatze stuermt auf mich zu, mit einem groszen Kuechenmesser in der Hand, und schreit: "Dinero, dinero!" Ich realisiere es gar nicht richtig. Ich stehe unter Schock und glaube zu sehen, dass er mir Bauchstiche zufuegt. Er sticht aggressiv einfach drauf los, ich gebe ihm circa 600 Córdobas (etwa 45 US-$), und er: "mas, mas!!!", was so viel wie "mehr, mehr" bedeutet. Er nimmt also meine Kamera aus der Hosentasche. Ein einheimischer Junge eilt mir/uns zu Hilfe - er schlaegt den (einen) Taeter in die Flucht, indem er ihm mit einer Eisen- oder Holzstange Schlaege auf den Kopf verpasst. Der ladron rennt davon. Wie laecherlich! Eine feige Sau! Ohne die Einheimischen haette er mich/uns aber vielleicht umgebracht. Ich bemerke eine tiefere und eine weniger tiefe Schnittwunde an meiner linken Hand (Blut rinnt heraus). Glueck im Unglueck!- Auch in der Kamera hatte ich naemlich eine nagelneue Speicherkarte - als haette ich geahnt, was passiert, habe ich noch in der Frueh eine volle mit vielen vielen Fotos gegen diese ausgetauscht. Alle anderen Fotos, die vor dem und nicht am 10.09. gemacht wurden, habe ich noch.
Ich gehe sofort zur Polizei, da die Leute in jener Gegend, wo die Tat passierte, den Raeuber scheinbar kennen. Jessica begleitet mich. Ein Suchkommando macht sich bereit, auch wir springen in den Pick-Up der Polizei. Schwer bewaffnet geht es durch die Straszen. Schusswechsel. Ploetzlich schlaegt die Polizei auf irgendjemanden ein, der gar nichts mit der Tat zu tun hat. Danach dringen die Polizisten in ein Haus ein und zerren einen Jungen auf die Ladeflaeche - ein vermeintlicher Freund des Taeters, der uns "helfen" soll, diesen zu finden. Er ist nackt und wird maltraetiert: Auf ihn wird dauernd eingeschlagen, mit Eisenstange, Fusztritten ueberallhin, bis er Blut spuckt... Auch werden ihm ein Arm und ein Bein gebrochen. Das sind die Methoden der nikaraguanischen Polizei. Es vergehen Stunden, die ich auf der Polizeistation verbringe, und ploetzlich bringen sie zwei Verhaftete: Sie waren es, meint Jessica (der andere Typ, den ich nicht gesehen habe, soll hinter mir gestanden sein und mir ein Messer in Kopfhoehe vorgehalten haben). Ich kann mich auf das Aussehen des Einen (vielleicht Ricardo Martinez Lopez, welchen sie eingesperrt haben) wirklich nicht genau erinnern, ich stand unter Schock, und da schaut man dann nicht genau. Sie sind nun im Gefaengnis, die Kamera habe ich aber nie bekommen. Wer weisz, welche Strategie vielleicht auch Jessica angewandt hat. Vertrauen kann man hier keinem.
Aber alles kein Wunder! Im "Zentrum" Managuas (diese Stadt hat kein richtiges Zentrum) steht eine haessliche Riesenstatue, die einen Mann (?) mit verzerrtem Gesicht darstellt, welcher ein Maschinengewehr (die Polizei hat uebrigens AK-47) in Richtung Himmel streckt. Waffen - also Gewalt - werden hier verherrlicht. Kann man so die Kriminalitaet bekaempfen, indem man derartige Statuen aufstellt?!
Die Polizei haendigte mir keine Kopie meiner Anzeige aus (auch auf Anfrage nicht), dies sei "in Nikaragua nicht ueblich". Ich sollte aber noch ein bis zwei Wochen hier in Managua bleiben, um vor Gericht auszusagen. Ja klar mache ich das, sicher, ... Am Arsch lecken koennen sie mich! Ich bin dann losgezogen, zum Doktor, der mich inspizierte, und dann gleich raus aus diesem Scheiss-Land, mit Tica-Bus nach San José, Costa Rica, wo ich nun ohne Geld festsitze. Naja, ein Unglueck kommt selten alleine, schauen wir, was kommt oder nicht kommt.
Das Einzige, das mich heute ein bisschen aufheitern konnte, waren die Passstempel und eine Bar in Nord-Costa Rica, die sich "El Yugo" nennt.
Jedenfalls bin ich froh, dass ich noch am Leben bin. Das ist das Einzige, was wirklich zaehlt. Am selben Tag wurden in jenem Distrikt (Santo Domingo = heiliger Sonntag, und zufaellig war gestern auch Sonntag, wirklich heilig und toll!; heute ist uebrigens der 11. September), wo ich ausgeraubt wurde, 4 Personen ermordet.
Ich habe mir viel von Nikaragua erwartet, wollte mir die Staedte León, Granada und eben Managua ansehen, wo ich der Bar "El Mamón" und Axel Manzanares (Freund von meinem Kollegen Mario) gerne einen Besuch abgestattet haette. Aber daraus wurde nichts.
Lebendige Gruesze,
Euer Chris(topher)


Gedicht fuer die Taeter:

In Kalk, noch ungelöscht, in Eisenbrei,
in Salz, Salpeter, Phosphorgluten,
in dem Urin von rossigen Eselsstuten,
in Schlangengift und in Altweiberspei,
in Hundeschiß und Wasser aus den Badewannen,
in Wolfsmilch, Ochsengalle und Latrinenflut:
In diesem Saft soll man die Managua-Raeuber schmoren.
In eines Katers Hirn, der nicht mehr fischt,
im Geifer, der aus den Gebissen
der tollen Hunde träuft, mit Affenpiß vermischt,
in Stacheln, einem Igel ausgerissen,
im Regenfaß, drin schon die Würmer schwimmen,
krepierte Ratten und der grüne Schleim
von Pilzen, die des Nachts wie Feuer glimmen,
in Pferderotz und auch in heißem Leim:
In diesem Saft soll man die Feiglinge, die mir die Kamera brutal geraubt haben, schmoren.
In dem Gefäß, drin alles reingerät,
was so ein Medikus herausholt aus dem schwieren
Gedärm an Eiter und verpestetem Sekret,
in Salben, die sie in den Schlitz sich schmieren,
die Hurenmenscher, um sich kalt zu halten,
in all dem Schmodder, der zurückbleibt
in den Spitzen und den Spalten
(wer hätte nicht durch solchen Schiet hindurchgemußt!):
In diesem Saft soll man die kriminellen Schweine schmoren.
Meine Herren, packt all die saubren Sachen
(gehen sie in den verfaulten Kürbis nicht hinein)
in eure Hosen, um den Bottich voll zu machen,
gebt auch den Arschgeruch von einem Schwein hinein,
und hat's vier Wochen lang gegoren:
In diesem Saft solln eure Seelen schmoren.

(von Klaus Kinski und Christopher Gabriel Wastian bearbeitete Fassung der Nachdichtung von Paul Zech; Original von François Villon)

Samstag, September 09, 2006

¿El Salvador?

Ort... SAN SALVADOR, El Salvador
Wetter... 21-28 °C, unterschiedl. bewoelkt

Honduras. Das Spiel Marathón-Real España, welches zuerst wegen sehr starken Regens und Gewitter gefaehrdet war, endete 0:0, war aber trotzdem interessant.

El Salvador. Mit der Busgesellschaft "King Quality" gelangte ich vorgestern direkt via El Poy nach San Salvador (Fahrzeit 6,5 h). Eines der ersten Dinge, das ich sowohl in Honduras als auch in El Salvador sehe, ist ein PizzaHut-Zulieferer auf einem Moped. Ganz ehrlich, San Salvador erscheint mir auf den ersten Blick etwas wie Tijuana.
Ich komme an und frage nach dem Wechselkurs lokale Waehrung - US-$; Mir kann jedoch niemand eine Antwort darauf geben. Warum? Der Colón existiert quasi nicht mehr - der US-Dollar hat ihn seit 2001 abgeloest. Meine Annahme, dass die USA El Salvador bereits aufgekauft haben (schon der Einreisestempel der beiden Laender ist verblueffend aehnlich), bestaetigt sich von Zeit zu Zeit immer mehr. El Salvador ist der einzige Staat Zentralamerikas, der Soldaten im Irak stationiert.
Francisco etwa meint, anlaesslich des Unabhaengigkeitstages am 15.09.: "Unabhaengigkeit?! Heute sind wir noch viel eher Sklaven als vor 1821 (Unabh. von Spanien)." Die USA seien "sehr an El Salvador interessiert". Der Davidstern wird hier auffallend oft verwendet. Auch der deutschsprachige Raum scheint hier etwas Einfluss zu haben: Unternehmen mit den Namen "Alfred Adler" oder "Freund" existieren ebenso wie die "Salchichas de Viena" (Wiener Wuerstel), die im Supermarkt angeboten werden. Das lokale Bier, Pilsener genannt, wird auf Groesztplakaten mit folgendem Slogan vermarktet: "Gutes Bier!" Daneben sieht man das Antlitz eines Alpenburschen mit Hut, der zuprostet.
Prunkvolle Wirtschafts- und Einkaufszentren fuer die Oberschicht (wie etwa in der Zona Rosa) und Elendsviertel sind nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Nichtsdestotrotz ist das Céntro Histórico von San Salvador sehr schoen - die (neue) Kathedrale ist sicherlich das absolute architektonische Highlight; neben der Kirche El Rosario, die auszen komplett schlicht und unauffaellig, innen aber modernst geplant und errichtet wurde.
Gestern verbrachte ich fast den ganzen Tag mit Francisco (64 Jahre, verheiratet, 5 Kinder), der mir anbot, Chauffeur und Reisefuehrer zu sein. Ich sah in einem Tag so viel, wie es sonst nicht moeglich waere. Die Puerta del Diablo (3 gewaltige, beeindruckende Felsen mit toller Aussicht), das kleine Dorf Panchimalco, wo gerade ein Dorffest stattfand, der Lago Ilopango u.v.m. standen am Programm.
In El Salvador ist die Bevoelkerung - wie in Honduras (v.a. Santa Barbara) - generell hellhaeutiger als in den Staaten Zentralamerikas, die ich bisher gesehen habe.

In 1,5 h faehrt mein Direktbus nach Managua/Nikaragua, wo ich ca. 11,5 h spaeter um 23 Uhr ankommen werde.
Euer Cristóbal

Mittwoch, September 06, 2006

5 blaue Sterne

Ort... SAN PEDRO SULA, Honduras
Wetter... 17-29 ºC, unterschiedl. bewoelkt-vereinzelt Schauer & Gewitter

inzwischen besuchte Orte: PUNTA GORDA, Belize; PUERTO BARRIOS, Guatemala; PUERTO CORTÉS und OMOA, Honduras

Genau so haben wir das auch gemacht... naja, es gab nicht wirklich eine andere Moeglichkeit: Am 3.9. in der Frueh nahmen wir ein Boot nach Mango Creek, einem kleinen Ort am Festland, der lokal auch Independence genannt wird. Orange Walk & Mango Creek, welch fruchtige Ortsnamen in Belize zu finden sind, Wahnsinn! Hier stand dann auch schon der Bus nach Punta Gorda, von den einheimischen einfach PG genannt. Dies ist die suedlichste Stadt Belizes und Heimat vieler Garifuna. Man sagte uns hier, dass die einzige Moeglichkeit, an diesem Tag noch in Honduras anzukommen, ein Schnellboot via Puerto Barrios / Guatemala darstellt. Von dort aus koennte man wieder ein Boot nehmen, und zwar nach Puerto Cortés / Honduras (unser Wunsch war es, den Landweg zu vermeiden).
In Guatemala angekommen mussten wir aber leider feststellen, dass es keine leistbare Bootsverbindung gab in Richtung suedliches Nachbarland, auszer ein paar eigens vermietbare Luxusyachten um 200 US-$ aufwaerts.
Unsere letzte Chance war dann wieder ein Kleinbus, mit welchem wir zur Grenze fuhren und bei Corinto in Honduras einreisten. Gleich ging es in einem Blue Bird weiter zu unserem vorlaeufigen Ziel: Puerto Cortés.
Am Abend zuvor noch lud uns (Muriel und mich) der abgefahrene Japs, der die "ancient drums" beherrscht (so Kontakt zu seinen Vorfahren herstellt), auf ein paar Belikin Stouts (Belikin ist das lokale Bier in Belize) und Cranberry Vodkas ein. Das erlebt man selten, meistens ists umgekehrt: Einheimische betteln um Geld, doch Japs: "What is money?! Money is nothing, it's just paper..." Koennte ja glatt ich gewesen sein!
In Honduras wird gerne Billard gespielt - man findet hier ueberall zahllose dementsprechende Laeden. Eines der Biere heiszt hier SalvaVida - mit Bier kann man also Leben retten.
Auch mussten wir (leider) feststellen, dass in diesem Land in der Kategorie "Essen & Trinken" das FastFood bzw. JunkFood regiert. Mexiko hat mit der eindeutig besten Kueche Zentralamerikas wohl eine Ausnahmestellung inne.
Nach einem Tag in Puerto Cortés haben wir (Muriel und ich) uns nun reisetechnisch getrennt. Auch von Luca konnte ich mich noch persoenlich verabschieden, der innerhalb von 24 Stunden von Chiapas nach Honduras eilte.
Ich machte mich heute also auf nach Omoa, das auch an der Kueste liegt. Hier kann man eine wunderbare Festung/Burg bewundern. Eine der eindrucksvollsten, die ich kenne. Gleich folgte dann San Pedro Sula (2.groeszte Stadt von Honduras), wo ich mich zur Zeit aufhalte und auf das staedtische Lokalderby im Fuszball zwischen Marathón und Real España warte, das morgen Abend steigt. Zur gleichen Zeit findet in Tegucigalpa der ewige Schlager Honduras-El Salvador statt. Ich habe mich aber fuer das Meisterschaftsspiel und gegen das freundschaftliche Laenderspiel entschieden, da es in Letzterem eigentlich um nichts geht.
Am Donnerstagmorgen nehme ich einen Direktbus nach San Salvador, El Salvador.

Nachtrag Belize:
Einen doch klar bemerkbaren Bevoelkerungsanteil stellen die Mennoniten, die stets versuchen, unter sich zu bleiben. Spanish Lookout etwa ist ein Dorf, wo nur Mennoniten leben; generell gilt Orange Walk als Region mit hohem Mennoniten-Anteil.
Freitags und samstags kommen sie nach Belize City, wo sie Anwesen anmieten, um ihre selbst angefertigten Moebel zu verkaufen.

Chris

Samstag, September 02, 2006

Sub Umbra Floreo

Ort... PLACENCIA
Wetter... 26-32 Grad C, meist sonnig

inzwischen besuchte Orte... BELIZE CITY; CAYE CAULKER

Nach Orange Walk folgte Belize City, die alte Hauptstadt von Belize (damals noch Britisch-Honduras), die jedoch Anfang der 1970er von einem Hurrikan zerstoert wurde - seit damals ist Belmopan die neue Hauptstadt. "Stadt" ist fuer Belmopan jedoch uebertrieben.
Zurueck zu B.C.: Dies ist eine interessante und spezielle Stadt, die ihresgleichen sucht. Die vielen Garifuna und auch Rastafari(-Sympathisanten) geben diesem Ort - dem groeszten in Belize - ein noch karibischeres Flair, waehrend man von den alten Kolonialbauten in die Vergangenheit entfuehrt wird. Auch die Bankomaten funktionieren hier - im Gegensatz zu Guatemala - wieder.
Wir nahmen ein so genanntes Water Taxi nach Caye Caulker, einer von vielen Koralleninseln vor der Kueste Belizes. Die Hauptverkehrsmittel sind hier getunte Golf-Buggies, wie man sie sonst - in milderer Version - nur auf Golfplaetzen sieht. C.C. ist ein Ort zum Entspannen, am Abend hoert man hier wirklich nur den Wind blasen und die Palmzweige wehen und die Seevoegel singen. Wir nuetzten hier natuerlich auch die Moeglichkeit, schnorcheln zu gehen. Es zahlte sich wahrlich aus: Wir konnten violette Gorgonien, Stechrochen, Ammenhaie, Barrakudas u.v.m. direkt unter und neben uns beobachten. Wenigstens sind die Barrakudas hier noch nicht ausgestorben, wenn schon in Klagenfurt.
Jetzt sind wir hier in Placencia, am Ende einer langen Landzunge/Halbinsel, wo es noch ruhiger ist als auf C.C. und wohin wir via Belmopan und Dangriga (bedeutet so viel wie "sueszes Wasser" in der Garifuna-Sprache) ueber Staubstraszen & co. gelangten. Wir wollten Placencia eigentlich als Ausgangspunkt fuer eine Bootsueberfahrt nach Puerto Cortes/Honduras verwenden, doch mussten wir heute feststellen, dass wir die einzigen 2 Boote, die pro Woche hier ablegen, um 1 Stunde bzw. 1 Tag knapp verpasst hatten.
Das gefaellt mir gar nicht, da wir nun hoechstwahrscheinlich nach Punta Gorda muessen, um von dort aus ein Boot via Puerto Barrios, das ja wieder in Guatemala liegt, nach Honduras zu nehmen. Wir wollten Guate vermeiden, um direkt nach Honduras hinunterzustechen und dann auch einen honduranischen Stempel zu erhalten. Im Normalfall gibts den jetzt, wenn wir zuerst in Guate einreisen, seit Juni 2006 nicht mehr, da sich Guatemala, Honduras, El Salvador und Nikaragua zu einer EU-aehnlichen Union zusammengeschlossen haben. Ich werde den Zoellner jedoch bestechen - mit Geld geht hier alles.
Der seaweed punch- und coconut macarone-konsumierende Chris

Dienstag, August 29, 2006

Karibik oder: einfach anders

Ort... ORANGE WALK, Belize
Wetter... 25-32 Grad Celsius, sonnig-unterschiedl. bewoelkt

inzwischen besuchte Orte: PALENQUE, Chis. und CHETUMAL, Quintana Roo (jeweils MEX)

Ein herzliches >>hallo<< aus Orange Walk!
Zuerst aber noch zu den vergangenen Tagen: Vorgestern nahmen wir einen Kleinbus von Markt in Flores nach Bethel, wo wir den guatemaltekischen Ausreisestempel erhielten. Anfangs bewegten wir uns noch auf Asphaltstrasze in gutem Zustand fort, danach folgten jedoch immer schlechtere (Schotter, Erde, ...) und schmaelere Wege. Auch ein Reifenplatzer durfte wieder einmal nicht fehlen. Man wundert sich dann schon, dass sich in solch abgelegenen Gegenden ueberhaupt Migrationsbueros befinden. Schlieszlich erreichten wir dann das Oertchen (besser gesagt einen Platz, an dem es zwei Huetten, eine tienda und einen Bootanlegeplatz gibt) La Tecnica am Rio Usumacinta. Es folgte die Bootsueberfahrt nach Frontera Corozal, das schon wieder in Chiapas liegt.
Sehr abenteuerlich, und danach folgte noch meine bisher schoenste und beeindruckendste Fahrt, und zwar im Mikrobus durch die wunderbar fruchtbare Landschaft von Chiapas nach Palenque. Auf der Strecke liegen Orte/Siedlungen mit klingenden Namen wie etwa El Paraiso, El Sacrificio, Emiliano Zapata, Ojo de Agua, San Jose Eden, La Cascada u.v.m.
Yaxchilan besuchten wir also doch nicht, dafuer aber Palenque (gestern), wofuer es ein einziges Wort gibt: enttaeuschend. Tikal mejor, mucho mejor, am besten, wenn man fit ist.
Dafuer ist jedoch der chiapanekische Kaffee sehr gut. Am Abend nahmen wir einen Nachtbus nach Chetumal, das im Bundesstaat Quintana Roo (benannt nach einem mexikanischen Freiheitsdichter) auf der Halbinsel Yucatan und an der Grenze zu Belize liegt. Der eigentliche Grund, diese Stadt zu besuchen, waren ca. 10 T-Shirts und einiges mehr. Die Rucksaecke leichter machen, so lautete das Motto. Gesagt getan, sendete ich heute frueh ein Paket mit 6,5 Kilo Richtung Oesterreich. Ich hoffe, es kommt auch an; deswegen benachrichtigt mich bitte hier, wenn es so weit ist.
Dann gings mit einem tuerkisen alten amerikanischen Schulbus zur Grenze nach Belize, wo jedoch zunaechst fuer ein paar Stunden Schluss war: Die Schweizer benoetigen fuer Belize naemlich ein Visum, was wir nie angenommen hatten. So musste sich Muriel, mit einigen Problemen verbunden, ein Visum um 50 Belize-Dollar (1 US-$ = 2 Belize-$) kaufen. Und das nur, weil sie einen schweizer Pass besitzt. Ich als Oesterreicher konnte problemlos und relaxed einreisen.
Belize: ein Land, das man eher zur Karibik als zu Amerika zaehlen sollte - Lebensstil, Architektur, einfach alles besitzt karibischen Flair. Spanisch/Castellano und Englisch (eigentliche Amtssprache) werden von fast jedem beherrscht, daneben auch diverse Kreoldialekte, Garifuna u.v.m. gesprochen. Eine sehr entspannte Atmosphaere kann man hier folglich finden, die liegt in der Luft. Wir sind nun in Orange Walk, auch Sugar City genannt. Das sind coole Namen, ich moechte auch einen Reisepass haben, der hier ausgestellt ist. Kein Problem, meint Ruben Campos, der bei der Sugar City Radio Station (S.C.R.S.) derzeit hauptbeschaeftigt und sonst in vielen Bereichen taetig ist, schon einmal Minister in Belize war und einen Diplomatenpass besitzt.
Peace out & enjoy! Chris

Freitag, August 25, 2006

Maya-Dschungel

Ort... FLORES, El Petén
Wetter... 24-32 °C, unterschiedl. bewoelkt-vereinzelt Schauer & Gewitter, schwuel, feuchte Hitze

inzwischen besuchter Ort... TIKAL, Petén

Nach einem wunderschoenen Badeerlebnis vorgestern (Schwimmen im Atitlán-See) bin ich gestern bald mit dem Boot nach Panajachel, wo ich ohne grosze Probleme meine VISA-Notkarte, die per UPS von Oesterreich verschickt wurde, beim "Cargo Express" in Empfang nehmen. Das Ganze dauerte 8 Tage.
Danach nahmen wir gemeinsam mit Muriel (Luca stoeszt wahrscheinlich in Honduras wieder zu uns) einen Shuttle nach Guatemala City. McDonald's - oder besser McMurder bzw. McKiller - findet man hier alle 20 Meter. Wir gingen in ein pseudo-asiatisches Restaurant, wo ich mir mit dem Verzehr von so genanntem "Wantan" eine Lebensmittelvergiftung holte, die erst heute, am Tag danach, so richtig ausbrach.
Stichwort heute: Wir besuchten die antike Maya-Staette Tikal, wohin wir von Guate aus gelangt waren. Der Klimaunterschied ist enorm, Tikal befindet sich mitten im guatemaltekischen Regenwald. Dieser Ort ist einfach magisch - gemeinsam mit all den Tierkonzerten, die hier tagtaeglich gratis gegeben werden, kann man sich das gar nicht vorstellen, so anders ist es hier.
Nun sind wir in Flores, einem malerischen kleinen Staedtchen, inselmaeszig, und auch hier picken die Kleider nur so am Koerper. Es regnet, obwohl es strahlend sonnig ist und nurn in Entfernung Wolken zu sehen sind.
Wenn es mir morgen so einigermaszen gut geht, machen wir uns auf zur guatemaltekisch-mexikanischen Grenze, um uns dann Yaxchilán und nur eventuell Palenque anzusehen.

Montag, August 21, 2006

die blaue Lagune

Ort... SAN PEDRO LA LAGUNA, Sololá
Wetter... tagsueber sehr warm und sonnig, nachts sehr kuehl und regnerisch

inzwischen besuchter Ort: LA ANTIGUA GUATEMALA, Sacatepéquez

Nach dem Marktbesuch (eher enttaeuschend, nichts Besonderes) in Chichicastenango nahmen wir natuerlich wieder einen (bzw. mehrere) Chicken-Bus(se) nach Antigua. Der Busfahrer fuhr so, als wuerde sein Leben auf dem Spiel stehen, wenn er langsamer fahren wuerde... Aber das "Recuerda: Diós te ama!" ("Erinnere dich: Gott liebt dich!") oder aehnliche Sprueche auf den buntesten Bussen legitimieren ja die amuesante Fahrweise, wie wir bereits herausgefunden haben.
Antigua selbst (am Markt ertoent andauernd die Tom-und-Jerry-Musik "Vielen Dank fuer die Blumen" in der Instrumentalversion) ist bei Weitem nicht so toll wie oft angepriesen, es gibt deutlich interessantere Staedte. Jedoch findet man auch hier sehr exotische Plaetze, wie etwa das Restaurant "Wiener", das von einem Oesterreicher betrieben wird. Lange ist es her, dass ich heimische Kueche genieszen konnte. Den Besuch in diesem Gasthaus, das ein Stueckchen Heimat nach Zentralamerika bringt, lassen wir uns natuerlich nicht entgehen: Ich bestelle eine Knoblauchcremesuppe mit Croutons und ein Wiener Schnitzel mit Erdaepfelsalat, Veronika einen Kaiserschmarrn. Jener von Papa ist natuerlich koestlicher, aber trotzdem war das Essen ausgezeichnet. Am Abend dieses Tages rauchen wir die eigentlich nicht rauchbaren Zigarren, die wir am Markt von Chichi um je 5 Eurocent (!) erstanden haben. Das Ganze passierte im Rahmen einer netten Runde mit u.a. Lou, einem amerikanischen Kriegsverweigerer (Tattoo auf seiner rechten Hand, wird sichtbar beim Salutieren: "Fuck You") und Biologen, der seit 5 Jahren im Petén nahe Tikal lebt, schon circa 20 Mal ausgeraubt wurde und mir abkauft, dass ich aus Kasachstan sei.
Am 18. August dann verlaesst uns Veronika (ihre weitere Route: Tikal-Belize-Cancún-Kuba-Yucatán-Cancún-Muenchen; die Endstationen meiner zwei schweizer Mitreisenden Muriel und Luca lauten uebrigens Lima/Perú bzw. Buenos Aires/Argentinien). Eines der zwei Highlights in/um Antigua folgt am Abend des selben Tages: Der Buena Vista Social Club mit zwei Originalmitgliedern tritt 15 Meter von unserem Hotel entfernt in einer Bar auf - kubanische Musik vom Feinsten.
Nichtsdestotrotz scheint mich das Unglueck in Guatemala regelrecht zu verfolgen: In der Nacht regnet es in unser Zimmer - alle von mir am Boden verteilten Sachen (wer mich kennt, weisz, wie ich das immer mache) werden nass, mein Footprint-Reisefuehrer traegt den meisten Schaden davon. Als ich die aeltere Besitzerin frage, was das soll, fragt sie mich, wer uns dieses Zimmer gegeben habe, da es nun angeblich "unbenuetzbar" sei. Auch ihr Sohn wird frech. Die Sachen, die ich im Hof zum Trocknen aufgelegt habe, werden einfach weggeraeumt. Wir wechseln fuer eine weitere Nacht in Antigua die Unterkunft.
Um 16 Uhr gehts auf zum zweiten Highlight: Wir erklimmen den Volcan de Pacaya (2.500m) (fast). Faszinierend: Der Vulkan ist aktiv, glutrote Lavastroeme flieszen ein paar Meter neben uns runter, es ist hoellisch heisz, wir bewegen uns auf erstarrtem Lavagestein.
Gestern nehmen wir Busse nach Panajachel und fahren von dort mit dem Motorboot nach San Pedro La Laguna: sehr entspannte Atmosphaere, besser als Panajachel, auf jeden Fall huegeliger, alternativ. Auf den Hausmauern wird man hier andauernd auf religioese Wertigkeiten und Rettungen hingewiesen ("Erinnere dich: Gott liebt dich", "Jesus ist deine einzige Hoffnung", "Nur Jesus kann dein Leben aendern", "Suche Gott", ...). Und schon erscheint die alte, betagte Maria, die fragt, ob ich nicht etwas gewaschen haben will. Ich habe sie sofort lieb gewonnen und am Tag darauf (heute) gebe ich ihr auch meine Kleider, wofuer sie sich bedankt.
Nun warte ich geduldig auf meine neue Visakarte. Wenn ich sie habe, gehts direkt nach Tikal und dann raus aus Guatemala, ins schoene Mexiko.
Cristóbal

Donnerstag, August 17, 2006

"Scheiss Solala"

Ort... CHICHICASTENANGO, El Quiché
Wetter... 14-26 ºC, meist sonnig

inzwischen besuchte Orte: PANAJACHEL, SOLOLÁ, SANTIAGO ATITLÁN (alle Sololá)

Am Montag fruehstueckten wir am Markt in Xela und marschierten danach zum staedtischen Friedhof, welcher mich an jenen in Buenos Aires erinnerte. Schoen und friedlich! Danach nahmen M, L und V wie geplant einen Chicken Bus nach Panajachel, am Lago Atitlán gelegen.
Dieser See ist umgeben von Vulkanen und eine der Hauptattraktionen fuer Toursiten in Guatemala. Auch gibt es hier einen Doppelgaenger von Carlos Santana.
Einen Tag spaeter, am 15.08. (bei uns "Mariae Himmelfahrt", hier "Virgen de la Asunción"), fuhren wir auf der Ladeflaeche eines Pick-Ups gemeinsam mit weiteren ca. 25 Personen in die nahe gelegene Stadt Sololá, da hier an jenem Tag ein groszes Fest stattfinden sollte. So war es auch - ein groszes Fest, vor allem fuer "meinen" Taschendieb: Ich spaziere zwischen den Standln am Markt entlang, wo ich zuerst gar nicht hin wollte (ich suchte lediglich Postkarten); "Haut an Haut, Kleider an Kleider" heiszt das Motto, kein Platz rechts, kein Platz links, kein Platz vorne, kein Platz hinten. Um noch irgendwie irgendwo durchzukommen, musste ich meine Haende Richtung Himmel strecken. Als ich eine Bananenmilch kaufen will, merke ich, dass meine Brieftasche, die ich in der linken Hosentasche hatte, weg ist. Ich kann es nicht glauben, denn ich bemerkte den Raub nicht - "alles" weg: 150-200 Euro (in Quetzales, der guatemaltekischen Waehrung), VISA-Kreditkarte, Personalausweis, Studentenausweis, Telefonkarten, EZLN-Taschenkalender, ... Ich habe jedoch Glueck im Unglueck: Kamera mit allen Fotos (in der rechten Hosentasche) und Reisepass habe ich noch. - Dasselbe passiert Muriel: Auch ihre Brieftasche wird zeitgleich, aber unabhaengig von meiner gestohlen, ebenfalls aus dem Hosensack. Ich gehe sofort zur Polizei und lasse den Raub dokumentieren.
Ich begebe mich zurueck nach Panajachel, wo ich mich mit Jean-Pierre treffe, den ich in San Cristóbal kennen lernte. Er laedt mich zum Essen ein und spaeter in sein Heim, wo wir uns (M und ich) etwas vom Schock erholen koennen.
Gestern standen wir frueh auf, um am See Fotos zu machen. Danach ging es mit dem Boot nach Santiago Atitlán. Das Highlight des Besuches hier war sicherlich das Ritual um Maximón, einem Volksheiligen (auch San Simón genannt). Die Echtheit dieser Zeremonie (in diesem Kontext) ist jedoch meiner Meinung nach anzuzweifeln, weil Touristen andauernd dorthin gefuehrt werden; fuer einen Euro darf man Fotos machen.
Der unruhige Chicken Bus brachte uns heil nach Chichicastenango, wo wir uns heute auf dem groeszten Markt Lateinamerikas aufhielten.
Hier ist es vor allem am Abend, in der Nacht und am Morgen extrem kalt - nun bin ich schon laenger staerker verkuehlt... ich dachte, ich fahre in den Sommer, dabei kommt es mir hier eher wie im Winter vor (liegt wohl an der Hoehenlage).
Hasta luego,
Euer Chris

Montag, August 14, 2006

¡Quetzal!

Ort... QUETZALTENANGO/XELAJÚ, Quetzaltenango, Guatemala
Wetter... 14-26 ºC, meist sonnig-Regen (Huehuetenango)

Gestern um 6:45 Uhr frueh nahmen Muriel, Luca (beide aus Bern/Schweiz), Veronika (Studentin in Wien) und ich einen Bus von San Cristóbal nach Ciudad Cuauhtémoc, einem Grenzort zu Guatemala. Wir besorgten uns schnell den Ausreisestempel ("Chiapas") und nahmen ein Taxi nach La Mesilla, das schon in GTM liegt (ca. 5 km entfernt). Die Grenzkontrolle hier laeuft sehr locker ab, man muss nicht einmal eine Touristenkarte ausfuellen (wie etwa in Mexiko). Der guatemaltekische Stempel ist einer der schoensten, die ich bisher gesehen habe.
Man kommt sich auch hier vor wie in einer anderen Welt (<--> MEX) - vielleicht kommt es von den vielen bunten, verzierten Chicken Buses (alte amerikanische Schulbusse), die hier Verwendung finden, ueberall halten und fast ueberall hinfahren. Im Bus nach Huehuetenango ertoente nette, authentische guatemaltekisch-oesterreichische Musik - wie etwa "Life is Live" von Opus. Diese sympathischen Busse sind gedroschen voll, die Rucksaecke werden auf die Daecher geworfen.
Wir mussten in Huehuetenango umsteigen, um zu unserem ersten richtigen Ziel - Quetzaltenango - zu gelangen. Xela (Kurzform fuer den Maya-Namen Xelajú) ist sehr interessant und ueberraschend ruhig, genau richtig, wenn man entspannen will.
Da wir hier bei keinem Bankomaten Geld abheben koennen, wollte uns der schon eher betagte Heliodoro behilflich werden. Er chauffierte uns in seinem Auto durch die ganze Stadt und suchen eine Person namens Fausto de Paz, die uns angeblich weiterhelfen koenne. Auffindbar war Fausto aber nicht. Nachdem uns Heliodoro Brot in einer panaderia gekauft hatte, ging es weiter zu einem Mirador auf einem Huegel, wo wir eine schoene Aussicht auf Quetzaltenango genieszen konnten (Vulkan Siete Orejas im Hintergrund).
Wir lieszen unseren aufregenden Tag mit einem Abendessen am lokalen Markt hinter dem Parque Centro América ausklingen. Heute ziehen wir weiter, wahrscheinlich zum Lago Atitlán.
Chris

Samstag, August 12, 2006

Meine Hauptstadt

Ort... SAN CRISTÓBAL DE LAS CASAS, Chis.
Wetter... 12-26 ºC, meist sonnig-unterschiedl. bewoelkt

Um die Fragen zum vorherigen Eintrag zu beantworten:
Das Treffen mit Marcos ist mehr als nur zufriedenstellend verlaufen, er hat mir als Gastgeschenk eine Sturmhaube mit der Aufschrift "EZLN" (Ejército Zapatista de Liberación Nacional = Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) ueberreicht, die ich sogleich aufsetzen musste (Hoeflichkeit). Er hat sein Gesicht wie von mir angenommen nicht enthuellt, also kann ich dir, lieber Vater, auch nicht sagen, ob er nun schwarze Haare hat oder nicht. Ich denke aber schon, den zwei, drei haben herausgeschaut. Einige Taxifahrer (deren Geschichten und Erzaehlungen und Fragen immer sehr amuesant sind) haben mir bereits berichtet, dass die USA den Kauf des mexikanischen Bundesstaates planen. Dies haben wir auch mit Marcos besprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir mehr Leute brauchen, um Chiapas nun endgueltig unanfechtbar zu machen. Er bat mich auch, einige Maenner und Frauen aus Europa zu rekrutieren, um fuer die EZLN und somit fuer Chiapas und die Gerechtigkeit zu kaempfen.
Der Hauch der Revolution weht aber meiner Meinung nach eher in Oaxaca als in Chiapas, hier in den Staedten sind nur wenige bis gar keine Zapatisten auszumachen. Man sieht aber linke Graffiti-Aufschriften wie etwa "EZLN", "¡Viva Zapata!" oder andere Sprueche. Jedenfalls wird das Revolution-Image sehr stark vermarktet, es gibt massenweise Zapatisten-Puppen zu kaufen, auch diverse T-Shirts und Postkarten mit diesen Motiven sind natuerlich dabei. Es gibt Bars, die die Namen "Zapata" oder "Revolución" tragen, ebenso wie Touranbieter, etc. Ich habe aber das Gefuehl, dass die Dichte der mexikanischen Polizei hier tatsaechlich dichter ist. Es wird aber versucht, die Zapatisten von Auszenstehenden abzuschirmen, Kontakte nach Auszen sind nicht erwuenscht.
Natuerlich habe ich die Proteste der linken Opposition (v.a. Anhaenger vom offiziell knapp unterlegenen López Obrador) mitbekommen, die es nach wie vor in eigentlich jeder Stadt gibt.
Ich stimme dir bezueglich Hauptstadtaenderung nicht zu - erstens klingt "Tuxtla Gutiérrez" revolutionaerer, und zweitens kann man in einer Stadt, die nicht Hauptstadt ist, ruhiger arbeiten, da nicht so viel Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist.
Ich bin jetzt also in San Cristóbal - einer der schoensten Staedte Mexikos; es handelt sich hierbei auch (wie bei Pátzcuaro) um ein "Pueblo Mágico", also einem "Magischen Dorf". Im Gegensatz zu Tuxtla ist S.C. vor allem nachts viel kuehler, fast kalt (2.100 Meter Seehoehe, viel hoeher als die Hauptstadt von Chiapas).
Morgen fahre ich kurz nach Chamula und Zinacantán, zwei indigene Doerfer im Umland von San Cristóbal. Anschlieszend, Sonntagmorgen, machen wir uns auf nach Guatemala. Yucatán & co. folgen freilich auch, allerdings nach Guatemala: Wir werden von Tikal/GTM wieder nach Palenque/MEX einreisen.
Sub-Subcomandante Cristóbal

Donnerstag, August 10, 2006

¡Revolución!

Ort... TUXTLA GUTIÉRREZ, Chiapas
Wetter... 21-33 ºC, sonnig-vereinzelt Gewitter

Was ich eigentlich von Chiapas erwartet hatte, durfte ich in OAXACA erleben:
Aus dem zuerst geplanten Fortgehen wird nichts. Alles (bis auf eine loncheria in der ganzen Stadt) ist geschlossen, Geisterstimmung macht sich ueber Oaxaca breit, Vollmond, menschenlose Straszen. Die Buerger sind bereits mit Eisenstangen bewaffnet, Feuer werden gelegt, Steinwalle werden aufgebaut, mit Autobussen Straszen gesperrt. Rauchschutzmasken und Sturmhauben liegen bereit. Alles wartet auf die Polizei - Anlass:
Die LehrerInnen protestieren gegen zu niedriges Gehalt und gegen die katastrophalen Bedingungen der SchuelerInnen, welchen nicht genuegend Material zur Verfuegung gestellt wird, kein Essen angeboten wird, etc. Es ist ein friedlicher Protest gegen die Oaxaca-Regierung, der seit Wochen andauert (Campingzelte und Schlafplaetze sind in der ganzen Stadt, vor allem rund um den Zócalo [zentraler Platz] verteilt). Touristen wird nichts angetan, im Gegenteil, freundlich begegnet. Ich geselle mich zu einer Gruppe von Mixe-Indigenen, darunter Verónica, die mich in ihr Dorf einlaedt: Fixpunkt fuer meine naechste Mexiko-Reise, die sicher bald folgen wird. Auch bringt sie mir ihre Sprache naeher.
Einen Tag spaeter (gestern) sah ich mir Monte Albán an, eine wichtige, ueberraschend gruene (viel Vegetation; die mexikanische Veg. ist im Vergleich zu unserer nicht viel anders) archaeologische Anlage auf einem Huegel ueber Oaxaca, nicht weit von der Stadt entfernt.
Am Abend nahm ich dann schlieszlich einen Bus nach Tuxtla Gutiérrez; gut, in Wirklichkeit waren es zwei: Es gab keine Tickets fuer den Direktbus Oaxaca-Tuxtla mehr, also musste ich in Tehuantepec am Isthmus gleich 3 Stunden (von Mitternacht bis 3 Uhr Frueh) warten und umsteigen.
Seit heute bin ich also in der Hauptstadt des revolutionaeren Bundesstaates Chiapas, der durch die Zapatistenaufstaende weltweite Aufmerksamkeit erlangte. Tuxtla Gutiérrez ist eine moderne Stadt. Man moechte es kaum glauben, aber ich wuerde fast sagen, hier werden teurere und bessere Schlitten gefahren als in den noerdlicheren Landesteilen. Ich besichtigte heute den atemberaubenden Cañón del Sumidero - in unmittelbarer Naehe von Chiapa de Corzo gelegen. Man faehrt den Fluss Grijalva mit Motorbooten entlang - mitten im 1.200 Meter tiefen und 60 Kilometer langen Canyon. Auch der hier ansaessige Zoo mit vielen, v.a. heimischen Tierarten ist mehr als nur sehenswert. Meine Sympathie gilt vor allem den (mexikanischen) Agoutis.
¡Hasta siempre!
Euer Cristóbal (heute Abend Treffen mit Subcomandante Marcos)

Montag, August 07, 2006

Oaxaca

Ort... OAXACA DE JUÁREZ, Oaxaca
Wetter... 16-28 °C, unterschiedl. bewoelkt-vereinzelt Schauer

inzwischen besuchte Orte: MORELIA und PÁTZCUARO, Michoacán

Nach einem Busmarathon von Pátzcuaro ueber Mexiko-Stadt bin ich nun nach insgesamt circa 12 Stunden Fahrt in Oaxaca angekommen - diese Stadt liegt schon relativ weit im Sueden Mexikos.
Pátzcuaro ist eine nette kleine Stadt und beruehmt fuer ihren See mit einer (groszen und mehreren kleinen) Insel(n) darin; man kann mit Booten dorthin gelangen. Das Ganze erinnerte mich an Bled in Slowenien. Die so genannten Schmetterlingsfischer sind ein mexikanisches Wahrzeichen. Die kulinarische Spezialitaet hier ist einmal mehr auf die lokalen biologischen und geographischen Gegebenheiten zurueckzufuehren: Kleine Fische aus dem See werden frittiert und wie Pommes Frites verkauft und gegessen. Natur oder mit Chili.
Zuvor hielt ich mich in Morelia auf, der Hauptstadt des Bundesstaates Michoacán und damit Heimat der im ganzen Land verbreiteten "La Michoacána"-Laeden, wo dem Kunden koestliche Eisvariationen, Aguas Frescas u.v.m. angeboten werden. Faszinierend in Morelia ist jeden Samstagabend (ca. 20:45 Uhr) das Spektakel vor der Kathedrale: Diese wird zunehmend erleuchtet, dazu erklingt passende Musik, und auch auf ein Feuerwerk wird nicht verzichtet.
Nun steht aber Oaxaca (sprich: "óa-hacka") am Programm;
LG, Nezahualcóyotl

Freitag, August 04, 2006

Popocatépetl & Iztaccíhuatl

Ort... México D.F.
inwischen besuchte Orte: ATLIXCO, CHOLULA und PUEBLA; jeweils Puebla

Befinde mich zwar wieder in Mexiko-Stadt, war jedoch gestern und heute im Bundesstaat Puebla unterwegs: Die Autobahnen Mexikos sind generell in einem sehr guten Zustand, es macht Spasz, hier zu fahren. In Atlixco, wo sich Juanjo ein neues Auto (Nissan Platina) zugelegt hat, ist es richtig angenehm - vor allem, wenn man gerade aus der Hauptstadt kommt. Die Kleinstadt Atlixco liegt quasi am Fusze des aktiven Popocatépetl, den man leider auf Grund starker Bewoelkung in der Regenzeit, in der wir uns gerade befinden, oft nur wenig oder gar nicht sieht. Auch der Zwillingsvulkan Iztaccíhuatl ist auszerst interessant und liegt gleich daneben.
In Cholula ist eine der renommiertesten und teuersten (Privat-)Universitaeten Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas angesiedelt: UDLA (Universidad de las Américas) Puebla; Juanjo studierte hier Linguistik, des Weiteren gibt es ein recht interessantes Anthropologie-Programm. Cholula ist uebrigens auch eine wichtige archaeologische Staette: Hier befindet sich eine riesige zugeschuettete Pyramide mit einer Kirche darauf (siehe Wikipedia). In dieser Stadt bekam ich den ersten, sehr gut gelungenen Haarschnitt meiner Reise von einem 17-jaehrigen Amigo.
In Puebla (Stichwort VW) selbst waren wir nur, um das Copa Libertadores-Semifinal-Rueckspiel der Chivas Guadalajara anzusehen, die jedoch in São Paulo mit 0:3 untergingen (Gesamtscore 0:4). Begonnen hatte das Spiel mit einem hoffnungsvollen Elfer fuer GDL, der stuemperhaft vergeben wurde.
Sehr interessant ist die lokale Delikatesse "mole poblano" - Huhn in einer schwarzen Sosze, die aus Schokolade und pikanten Gewuerzen besteht. Ausgezeichnet! Dazu werden arroz (Reis) und frijoles (Bohnen, fast ueberall dabei) aufgetischt. Weiteres bezueglich Spezialitaeten: Zunehmend wird der Einfluss Oaxacas erkennbar, wo sehr gerne gebratene, gegrillte und frittierte "chapulines" angeboten werden: dies sind miniheuschreckenaehnliche Insekten.
Die Luft hier in Mexiko-S. ist katastrophal, wie wird das Ganze in 50 Jahren ausschauen? So kann es nicht weitergehen... Man sieht die Sterne nicht auf Grund des Smogs. Jedoch kann man riechen, was etwa ein Park mit Baeumen und Gruenflaechen ausmacht: Deutlich frischere Luft nur beim Vorbeifahren! Zur Slumbildung ist zu sagen, dass es Richtung Puebla nicht derart schlimme Ghettos gibt wie man sie oft in den Medien sieht; anderswo in Mexiko-S. sind deutlich katastrophalere anzutreffen.
Teotihuacán ist natuerlich ein Muss, das mache ich morgen.
LG, Moctezuma

Mittwoch, August 02, 2006

25 Millionen auf einem Fleck

Ort... CIUDAD DE MÉXICO, D.F.
Wetter... 14-23 °C, unterschiedl. bewoelkt-vereinzelt Schauer

Stationen, aus denen ich mich nicht gemeldet habe: DOLORES HIDALGO und SAN MIGUEL DE ALLENDE, jeweils Gto.

Juanjo, den ich bei der Anti-Bush-Demo in Wien Ende Juni kennen gelernt habe, haelt sich nur noch bis 4.8. in Mexiko auf... Darum entschloss ich mich, ihn noch vor diesem Datum zu besuchen. Auch liesz ich es mir nicht entgehen, zwei weitere Staedt(ch)e(n) im Bundesstaat Guanajuato zu besichtigen: Ich fuhr nach Dolores Hidalgo und dann gleich weiter nach San Miguel de Allende. Dies sind zwei sehr interessante Orte, jedoch nicht so schoen wie etwa Guanajuato selbst. Nichtsdestotrotz gab es in Dolores sehr gutes Eis, das ich mir natuerlich nicht entgehen lassen durfte: Ich liesz mir aguacate (Avocado), guanábana (sehr gute Frucht; Saefte mit diesem Geschmack gibt es bei uns auch in tuerkisch-arabischen Lebensmittellaeden zu kaufen) und chocolate raufspachteln. Davor genoss ich einen Maiskolben mit limón y chile (wie kann es in MEX anders sein?).
Am spaeten Nachmittag nahm ich dann endgueltig einen ETN-Bus ("la línea más cómoda", haelt, was es verspricht) nach México Norte, wo ich gestern gegen 22 Uhr ankam. Juanjo holte mich mit seinem Nissan ab und chauffierte mich rund 1 Stunde durch die Mega-Stadt - sein Elternhaus befindet sich am anderen Ende.
Heute stand die Hauptstadt Mexikos am Programm - Zócalo, Palacio de Bellas Artes, Torre Latinoamericana, u.v.m. Der Verkehr ist ein Irrsinn, man kommt kaum voran, nicht nur zu Stoszzeiten. Auch die Metro ist lustig, sie aehnelt der in Wien (oder schauen alle Metros ziemlich gleich aus?! ;)) Wenn man in Mexiko-Stadt ist, muss man einmal im "Casa de los Azulejos" - einem ebenfalls sagenhaften Bauwerk - gespeist haben... wie wir heute.
Morgen steht Puebla, circa 1,5 Autostunden von hier entfernt, am Programm: Juanjo besucht einen Freund, ich schliesze mich ihm freilich an. Endlich werde ich zum ersten Mal hier in Mexiko ein Auto am Highway lenken!
Euer Cristóbal

Sonntag, Juli 30, 2006

Tequilazo

Ort... GUANAJUATO, Guanajuato
Wetter... 13-29 °C, unterschiedl. bewoelkt-Regen

Station, aus der ich mich nicht gemeldet habe: TEQUILA, Jal.

Ausgerechnet, wenn man nach Tequila faehrt und den gleichnamigen Schnaps verkosten will, packt einen das Fieber (ja genau, das schaedlich-negative!)... ich haette naemlich ueber 39 Grad davon. Also erholte ich mich in einem schoen-idyllischen, ruhigen Hotel in dem kleinen Staedtchen Tequila, wo wir (Oscar, ein gebuertiger Mexikaner, der seit mehr als 15 Jahren in Chicago lebt, und ich) laenger verweilten als zunaechst geplant. So konnte ich mir auch die Copa Libertadores-Spiele im Fernsehen nochmal 3 bis 4 Mal in Ruhe ansehen (das 2. Semifinale lautet uebrigens Libertad Asunción vs. Internacional Porto Alegre).
Gestern war ich schlussendlich doch wieder topfit, Paracetamol ist gut eingefahren, und konnte so auch die verschiedensten Tequila-Sorten, pur oder als Likoer irgendwie verfaelscht, im Rahmen einer Tour verkosten.
Dann wieder Bus nach GDL, von der alten kleinen zur neuen groszen Busstation und schon sind wir in Guanajuato, wo wir um Mitternacht angekommen sind, jedoch kein freies Hotelzimmer gefunden haben und jetzt sitze ich halt hier, einmal mehr ohne Schlaf auskommend, am PC im Hostalito, die aber gottseidank einen Platz fuer Sonntagnacht haben.

*komische Sirene, komische Hupen, komische Geraeuschfolgen* --- "el gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaáááás"... so wird man in Mexiko in doch zu vielen Staedten haeufig aus dem Schlafe gerissen, da Pick-Ups mit 3 oder 4 Megaphonen durchs Zentrum kurven, andauernd, um Gas (Heizung) an die Einheimischen zu bringen.
Laut Octavio, der anthropologische Studien in Oaxaca durchfuehrt, in Oaxaca: *Kuhgeraeusch* --- "el gaaaaaaaas de Oaxacaaaaaaa..........."

Mittwoch, Juli 26, 2006

Copa Libertadores

Ort... GUADALAJARA, Jalisco
Wetter... 16-28 Grad, unterschiedl. bewoelkt-etwas Regen

Obwohl ich schon seit Montagabend hier bin, habe ich noch nicht viel mehr gesehen als das Estadio Jalisco von Auszen. Wir (Niklas aus Finnland und ich) standen gestern zuerst umsonst ueber 5 Stunden an, um Karten fuer das heutige Copa Libertadores-Semifinale (Copa Libertadores = lateinamerikanische Champions League) zwischen den "Chivas" Guadalajara und São Paulo zu ergattern. Rund ums Stadion konnte man eine kilometerlange Menschenschlange beobachten, die sich nicht wirklich weiterbewegte. Nach einem emotionalen Hin&Her schafften wir es jedoch mit Hilfe von anderen netten Personen nach circa 7 Stunden, die boletos doch noch zu bekommen. Das wird ein Spektakel heute! 70.000 Zuschauer.
Das Kultur- und Nachtleben hier ist toll, es spielte zum Beispiel eine der besten Jazz-Bands des Landes im "Haus der Kunst" (der Besitzer dieses Kunstlokals ist Deutscher).
Wer mir echt Leid tut ist Julia, die auf dem Weg nach Mexiko in Paris wieder nach Wien zurueckgeschickt wurde, da sie kein Visum im Pass hatte, das fuer den Transit ueber die USA notwendig sei. Und jetzt scheint auch ihr Rueckflug ungueltig zu sein... Hoffen wir alle das Beste! Kopf hoch.

Sonntag, Juli 23, 2006

andale, orale, que te vaya bien...

... hasta la madre, que padre, que pasa güey

"¿De donde vienes?" Soy de Austria... ¿sabes donde es? "!Si, donde hay muchos canguros!" - Nahezu auch 90 Prozent der Mexikaner (nicht nur der Amerikaner) glauben, dass "Austria" und "Australia" das Gleiche ist. So viel dazu ;)

Ort... ZACATECAS, Zacatecas
Wetter... ca. 10 bis 22 Grad, heiter bis stark bewoelkt bis heftige Regenschauer

Nachdem die Stimmung in Parral verstaendlicherweise keineswegs mehr so positiv war wie anfangs - ein 20-jaehriger Neffe von Jorge und Alondra kam bei einem Autounfall in México D.F. ums Leben - nahm ich gestern Abend einen Omnibus de México nach Zacatecas.
Als ich hier achteinhalb Stunden spaeter - noch bei Dunkelheit - ankam, stellte ich fest, dass Zacatecas bei Nacht das genaue Gegenteil von Mexicali bei Tag (oder ueberhaupt einfach Mexicali) sein muss: ich fror, ich dachte eine neue Eiszeit waere angebrochen, Eiswind, Regen. Ueberhaupt regnet es hier viel, und ich weisz, dass ich auch im weiteren Verlauf meines Trips mit mehr Niederschlag rechnen muss als zu Beginn.
Zacatecas "is a picturesque old mining town"... verdad, hier gibt es eine Mine (no, na) mit eingebauter Diskothek, eine Seilbahn auf einen Huegel (la bufa), viele Museen (im Museo de Pedro Coronel sind zahlreiche weltbekannte Kuenstler - wie etwa Vasarely, Miro, Picasso, Goya, Ernst - mit Gemaelden vertreten; auch Anthropologen kommen ganz auf ihre Kosten) und vieles mehr... Nur das Klima/Wetter hier ist das einzige, das etwas stoert, es regnet seit fast einer Stunde wieder ununterbrochen.
Egal, mit Octavio - ebenfalls ein Anthropologe aus Jalisco bzw. Los Angeles, der in San Diego studiert - und ein paar Chicas gehen wir heute in die Mine runter abfeiern.
¡Hasta siempre!

Donnerstag, Juli 20, 2006

¡Vamonos con Pancho Villa!

Ort... HIDALGO DEL PARRAL, Chih.
Wetter... sehr nett, ein paar Wolken, kuehl in der Nacht

In einer Bar lernte ich Jorge kennen, mit dem wir prompt beschlossen, nach Hidalgo del Parral (J. wurde ebenda geboren) zu fahren. Hier finden naemlich in diesen Tagen die so genannten Jornadas Villistas statt - zu Ehren von Pancho Villa, der in Parral ermordet und begraben wurde.
Hier heiszt es nur ¨Fiesta¨ jetzt, immer und ueberall, viele Leute hier, es finden zahlreiche Veranstaltungen statt, zum Beispiel wurde der Mord an Pancho Villa auf der Strasze vorgefuehrt, Musica, Mariachis, Caballos, Folklore, todo. Es ist wirklich toll hier, Parral ist eine alte Minenstadt mit engen Straszen und Gassen. Ich kann sagen, dass die Staedte, egal wohin ich komme, im Laufe meiner Reise immer schoener werden.
Monterrey werde ich - anders als zuerst angenommen - auslassen, da mir davon (ob meiner noch bevorstehenden Reiseroute bis nach Cartagena) eher abgeraten wurde. Anstattdessen mache ich mich morgen Nacht auf den Weg nach Zacatecas, tiefer ins Herz und Zentrum Mexikos.
Ich war bereits in vielen mexikanischen Haeusern und muss sagen, dass diese um ueberhaupt nichts ¨schlechter¨ sind als bei uns, alle, die ich gesehen habe (von Innen und Auszen), waren villenaehnlich und praechtig, und die Leute fahren BMW und VW. Man kann es - wenn man so will - mit Bosnien vergleichen (Oberschicht).
Weiters kann ich allen Mexiko-Besuchern nur empfehlen, die frisch gepressten Fruchtsaefte und andere Erfrischungen (durchaus von der Strasze) zu probieren, es passiert nichts (mir zumindest)... Aguas Frescas gibt es ueberall, herrlich: Horchata (Reis, Zimt), de limón, de melón, de fresa, de piña, todo. Fast alle diese Laeden, die dies verkaufen, heiszen ¨La Michoacana¨, benannt nach einem mexikanischen Bundesstaat. Churros = gute Gebaeckstangerln mit karamelartiger Fuellung. Unbedingt chiles probieren, die hoellenscharfen Chilischoten (chiles rellenos con queso = Chilischoten mit Kaese gefuellt), aber daran kommt man ohnehin nicht vorbei.
¡Viva Villa, cabrónes!

Dienstag, Juli 18, 2006

-Chihuahua-

Ort... CHIHUAHUA, Chihuahua
Wetter... (meist) sonnig, 20-34 °C

Station, aus der ich mich nicht gemeldet habe: CIUDAD JUÁREZ, Chih.

Gestern früh schickte ich die Bücher und das Bild von El Paso aus nach Hause, bitte meldet euch hier, wenn das Paket ankommt.
Danach überquerte ich spazierend die Grenze und gelangte endlich wieder nach Mexiko, viel angenehmer (Tipp: hier einreisen, dann bekommt man einen schönen violetten Stempel). In Cd. Juárez gibt es jedoch außer der Kathedrale und den Frauenmorden nichts Spektakuläres. Kaum zu glauben ist der massive (v.a. optische) Unterschied zwischen den beiden Grenzstädten Juárez und El Paso - wie zwei andere Welten.
Am Nachmittag nahm ich also einen Omnibus de México nach Chihuahua, in die Hauptstadt des gleichnamigen und größten Bundesstaates Mexikos. Während der Fahrt dorthin wurde es draußen immer grüner, viel Vieh und Weideland; auch sah ich das erste Mal, seit ich hier in MEX bin, Regen, der jedoch nicht lange andauerte.
Chihuahua ist eine schöne Stadt im Country-Look, besonders empfehlen kann ich (für ganz Mexiko!) die Aguas Frescas (v.a. de arroz)... sehr erfrischend. Autos pfeifen schönen Chicas mit eigens eingebauten Tönen/Hupen nach. Ich bleibe hier noch voraussichtlich bis morgen Abend, wenn es dann weitergeht nach Monterrey.
LG, euer Cristóbal

Montag, Juli 17, 2006

Que paso`? El Paso!

Ort... EL PASO, Texas
Wetter... meist sonnig, 24-37 Grad Celsius

Nach circa 13-stuendiger Fahrt mit Umsteigen in Phoenix bin ich hier in El Paso, TX angekommen. Und El Paso scheint mir fast die schoenste Stadt zu sein, die mir bis jetzt bei meiner Tour untergekommen ist. Besonders interessant ist die 'Sun City' architektonisch - es gibt hier Gebaeude, die ich sonstwo in dieser Art noch nirgends gesehen habe. Seid gespannt auf die Fotos!
Auch die Leute sind freundlich hier.
Als gerade eben Karaoke-Gesang in mein Zimmer heraufschallte, musste ich natuerlich sofort los, um zu schauen, wo derartig die Post abgeht. Gehe ich in diese Bar hinein, erblicke ich alles Maenner, einen Animator (eine Animatorin?) mit String-Tanga und Cher-Frisur/-Outfit, ahne ich es schon als man mir nett sagt, dass es eine Schwulen-Kneipe sei. Hier ist naemlich ein Schwulen-Viertel, mein Hostel ist mittendrin, ich fragte, ob denn ganz El Paso schwul sei. Nein, versicherte man mir, "just a few". Nach einer halben Zigarette bin ich wieder raus, da ich doch etwas Angst bekam (sorry, bei aller Toleranz).
Ansonsten ist El Paso tot, wie ausgestorben, Tag und Nacht, doch gerade auf Grund dieser Stille fuehlt man sich wohl hier (ich zumindest).
Morgen sende ich das Paket nach Oesterreich und spaziere anschlieszend hinueber nach Mexiko - Ciudad Juarez.

Sonntag, Juli 16, 2006

Cola, Fleischlaberln, Wueste, Niemandsland

Ort... YUMA, Arizona, USA
Wetter... meist sonnig, 32-44 Grad Celsius

Nach langem Ueberlegen, wie mein weiterer Weg aussehen soll, entschied ich mich, doch in die USA einzureisen und schenkte Bush mein Foto und meine Fingerabdruecke. Aber ehrlich, was soll er schon damit anfangen?! Bei mir ist kein Chip eingebaut, jedenfalls nicht dass ich wuesste. Einreisegebuehr 6 US-Dollar.
Calexico, CA ist sehr klein und viel mexikanisierter als Mexicali amerikanisiert. Man spricht hier fast nur Spanisch. Die Busverbindungen (Greyhound) scheinen mir hier viel schlechter zu sein als in Mexiko, da ich auf meinen Bus nach Yuma, der um 20:40 ging, viele Stunden warten musste. In Yuma spaeter sollte es nicht anders sein.
Im Bus traf ich Ryan, der mir einen Schlafplatz organisierte - sehr nett, jedoch bekam ich sogleich die US-amerikanischen Klischees bestaetigt: eine 15-jaehrige Goere, die uns mit 140 km/h auf der Bundesstrasze dahinchauffiert und andauernd nur "fuckin' shit", "fucked up shit", "fuck" oder "what the fuck" von sich gibt; Amis, die sich um Mitternacht - nobel ausgedrueckt - Essen (= fettes Sandwich mit 3 Fleischlaberln) zubereiten, eine Dose Cola nach der anderen verschlingen und belanglose Spielfilme ansehen (dauernd, Tag und Nacht vor der Glotze) und ueber belanglose Dinge sprechen. American Lifestyle/Way of Life... verschwendetes Leben. Aber auch gratis gekocht haben sie fuer mich, das muss man ihnen lassen.
Trotzdem muss man das mal gesehen haben. Gesehen habe ich in Yuma aber so gut wie nix, es gibt hier nix. Ich warte jetzt auf meinen Bus nach El Paso, TX. In Phoenix muss ich umsteigen. Ich freu mich schon, wenn ich in El Paso ankomme. Denn dann sind es nur mehr ein paar Schritte nach Mexiko. Und dann bin ich wieder aus dem Amiland drauszen. Jawoll!

[Meine Empfehlung fuer Wikipedia: Artikel auch in anderen Sprachen lesen, da diese dort oft (v.a. Englisch und fuer Lateinamerika Spanisch) ausfuehrlicher sind]

Montag, Juli 10, 2006

Hitze pur

Ort... MEXICALI, B.C.
Wetter... wolkenlos, etwa 45 Grad im Schatten

Wenn man das nicht selbst erlebt, kann man sich diese Hitze nicht vorstellen. Ich bin gestern nach einer erneut und diesmal unvorhersehbaren langen Fahrt in Mexicali (Hauptstadt der Baja California) angekommen.
Der Bus der Firma "Transportes de Norte Sonora" ging naemlich auf der Autobahn kaputt. Ein Bus der "Transportes Chihuahuenses" sprang als Ersatz ein... Doch das war nicht alles: Auf der gebirgigen Strecke zwischen Tecate und Mexicali, genauer im Abschnitt "La Rumorosa" (weil dort immer starker Wind weht), ereignete sich ein Unfall: Ein LKW voller Tomaten stuerzte um, niemand konnte mehr vorbei. Alles rot. Es bildete sich ein Kilometer langer Stau, wir mussten Stunden ausharren. Es war aber lustig, man lernt auch immer wieder neue Leute kennen, wie z.B. die Moderatorin Natalia Delgado vom Canal 66. Ich durfte im Wagen ihrer Kollegen mitfahren, so waren wir dann schneller in Mexicali. Es erwartete mich Elia, bei der ich auch uebernachte.
Ich traute allen meinen Sinnen nicht mehr, als wir in Mexicali einfuhren - mindestens 35 Grad auch in der Nacht (im Gegensatz zu TJ)! Jetzt bereits hat es ueber 40. Nicht umsonst gilt dieses Gebiet als eines der heiszesten der Erde. Die Schwesterstadt (in den USA) heiszt uebrigens Calexico, nach der eine relativ bekannte Band benannt ist.
[Gestern sah ich mir das WM-Finale in Tijuana an, alle Mexikaner hielten zu Italien. Eigentlich ein spannendes Spiel, obwohl mir eh egal war, wer es gewinnen wuerde, da eh alles manipuliert ist.
Achja, und schickt mir ein paar Kanister voll mit frischem, kaltem oesterreichischen Quellwasser rueber! Das geht mir schon ab.]
LG, euer Cristobal Gabriel

Sonntag, Juli 09, 2006

"Welcome to Tijuana - tequila, sexo y marijuana"

Ort... TIJUANA, Baja California
Wetter... wolkenlos bis leicht bewoelkt, etwas "kuehler"

Schoene Gruesze aus dem heiszen Tijuana! Die kann ich euch nun ausrichten, nachdem ich diesen langen Bus-Marathon hinter mich gebracht habe, der mir aber doch wesentlich kuerzer vorgekommen ist, als die Strecke La Paz (Bolivien)/Puno-Cusco voriges Jahr, obwohl diese in Stunden bei Weitem nicht so lange gedauert hat. Im Bus zeigte man uns andauernd irgendwelche lieben netten Filmchen, wie etwa "Garfield" (!) oder "Akte X", in hoechstmoeglicher Lautstaerke.
Hier wimmelt es nur so von Gringos (=US-Amerikaner, Anm.), die eigentlich ganz schoen nerven. Wenn man in Tijuana wie ein "Kaukasier" aussieht, wird man gleich als Amerikaner abgestempelt und in einem amuesanten "amerikanischen" Slang angesprochen.
TJ, auf der anderen Seite von San Diego, gilt als "the most visited city in the world" - nicht zuletzt auf Grund der starken Schubes von unten (Hoffnung auf ein besseres Leben ein paar Kilometer weiter im Norden), aber auch von oben (billiger Sex, Alkohol, billiges Shopping fuer die Konsum-Amerikaner).
Heute treffe ich mich noch mit Christian Jordan, der hier seit Anfang diesen Monats seinen Zivildienst ableistet.
Morgen oder uebermorgen werde ich mich weiter nach Mexicali (im heiszesten Gebiet der Erde gelegen) begeben, wo Elia auf mich wartet. Das kommt recht, da ich mich nun auch etwas erholen muss, nicht nur vom Sonnenbrand (ob der wohl jemals wieder weggeht?!).

Samstag, Juli 08, 2006

Auf dem Weg nach Tijuana

Aufenthaltsort... LORETO, B.C.S.
Wetter... meist sonnig, 27-38 ºC (meiner Meinung nach sind es 60)

Da bin ich hier also bei circa 60 Grad in einem Internet-Café in Loreto, der ersten Hauptstadt Kaliforniens - mit einem mehr oder weniger sehr starken Sonnenbrand.
Gestern vertrieb ich meine Zeit naemlich am Strand "El Tecolote" mit Domenico S., wo ich die Sonne wohl doch etwas unterschaetzt habe.
Heute nahm ich einen Bus nach Loreto (durch eine endlose Kakteenwueste, die spaeter noch endloser werden wird), da mir eine Durchfahrt nach Tijuana (24 Stunden) zu lange erscheint... Jetzt warte ich auf den Bus, der in ein paar Stunden nach ebenda an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze faehrt; Dem werten Herrn Bush werde ich jedoch trotzdem keinen Besuch abstatten.

Donnerstag, Juli 06, 2006

"The weather is nice, it's warm 33 degrees Celsius, but it's very nice..."

"Welcome to La Pajjj International Airport" (Zitate des Piloten Sujovitsky von MEX nach LAP)

Aufenthaltsort... LA PAZ, Baja California Sur
heutiges Wetter laut wetteronline.de... sonnig, 22 (Tiefsttemp.) bis 39 (Hoechsttemp.) Grad Celsius

Aldo Salato, ein Italiener, der vor 10 Jahren nach La Paz ausgewandert ist, offerierte mir sein Appartement fuer ein, oder sogar zwei Naechte. (edit: Aldo, der mich dann schlussendlich doch ausgenommen hat.)

Sehr interessante Wuestenstadt!
Schoene Gruesze nach Oesterreich, ich melde mich bald wieder...

Montag, Juni 05, 2006

Noch genau ein Monat ...

... bis zum Start meiner (Nord- und) Zentralamerika-Tour.


Hier die Daten zu meinen Flügen, die ich im März bei der Restplatzbörse gebucht habe:

Hinflug, 05.07.2006:
VIE Wien-CDG Paris 10:10-12:15 (Air France, AF1139)
CDG Paris-MEX Ciudad de México 13:30-18:15 (Air France, AF438)
MEX Ciudad de México-LAP La Paz 21:30-22:40 (Aeroméxico, AM268)

Rückflug, 24./25.09.2006:
CTG Cartagena de Indias-BOG Bogotá 13:55-15:15 (Avianca, AV9545)
BOG Bogotá-CDG Paris 17:25-11:10+ (Air France, AF423)
CDG Paris-VIE Wien 12:45-14:45 (Air France, AF1738)


Zwischen La Paz (Baja California Sur) und Cartagena an der Karibikküste warten nicht weniger als neun Staaten auf mich/uns: Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica, Panama und Kolumbien.

Auf diesem Weblog findet ihr Informationen zu aktuellem Aufenthaltsort und anderem Wissenswerten.